Santiago

Santiago Island , auch James oder San Salvador Island genannt, liegt im westlich-zentralen Teil des Galapagos Archipels und ist die viertgrößte Insel (hinter Isabela, Fernandina und Santa Cruz). Mit Ausnahme einiger großer westlich gelegener Inseln wie Isabela und Fernandina ist es auch die Insel, die vulkanisch am aktivsten ist, mit vielen jungen Lavaströmen und Kegeln - besonders im Süden, Westen und an der Ostküste. Das kann man sogar von der Spitze des Vulkan Darwins und aus dem Weltraum aus sehen. Eine Reihe von Ausbrüchen wurde in den letzten zwei Jahrhunderten erfasst. Santiago besteht im Grunde aus zwei miteinander verbundenen Vulkanen: einem typischen Schildvulkan am nordwestlichen Ende und einem Spaltenvulkan am südöstlichen Ende.  

So, wie auch auf den meisten anderen der Galapagos Inseln, blüht das Leben nahe der Küste. Lavalizards sind in vielen Gegenden Santiagos heimisch. Meerechsen und Sally Light-Foot Krabben sind, natürlich neben den eher selteneren Galapagos Pinguinen, Blaufußtölpeln und Lavareihern ebenfalls präsent. Die Vegetation im Inneren der Insel wurde unglücklicherweise stark durch wilde Ziegen, ca. 50.000 oder mehr, dezimiert. Ziegen bewohnen die Insel seit mindestens 1813, als Käptin Porter der USA erlaubte diese einzuführen und somit auch die Essex-Vieren auftraten. Der daraus resultierender Mangel an Futterquellen, bedroht die einheimischen Tiere, wie etwa die Riesenschildkröte und die Landechse.
Touristen informationen
Anlegen: Nasses Anlegen
Tiere: Galapagos Pinguine, Galapagos Falken, Lavalizards, Meeresschildkröten, Meerechsen, Spottdrosseln, Seelöwen, Küstenvögel, Seerobben, blaue Reiher
Aktivitäten:  Vogelbeobachtungen, Wandern, Schwimmen und Schnorcheln .
Bemerkungen: Wenn Sie Puerto Egas besuchen, stellen Sie sicher, dass Sie Zeit mit Ihrem Guide bei Fur Seal Grotto (Seerobbengrotte) verbringen und diese lustigen Kreaturen bei ihrer Unterwasserakrobatik beobachten.
James Island
James ist eine große, etwas karge Insel nordwestlich von Santa Cruz mit einer meist vulkanischen Landschaft. Sein Name entspricht dem englischen Saint James; Es ist auch als San Salvador bekannt, nach der ersten von Columbus entdeckten Insel in der Karibik. Diese Insel hat eine Fläche von 585 km² und eine maximale Höhe von 907 Metern.
 
Santiago besteht tatsächlich aus zwei zusammengewachsenen Vulkanen: einem typischen Schildvulkan am nordwestlichen Ende und einem niedrigen linearen Fissurenvulkan am südöstlichen Ende. Kleinere Unterschiede in der Lava-Chemie bestätigen, dass es hier zwei Vulkane gibt, und weisen darauf hin, dass jeder sein eigenes Rohrleitungssystem hat und jeweils eine andere Schmelzzone im Mantel erschließt. Der Schild erreicht eine Höhe von 900 m in einem Gebiet nördlich und westlich des Inselzentrums. Das nordwestliche Hochland scheint auch der älteste Teil der Insel zu sein. Lavas aus Santiago sind 750.000 Jahre alt, basierend auf K-Ar-Datierungen. Die Höhen im südöstlichen Teil der Insel überschreiten 250 m nicht.
 
Hier finden sich Meeresleguane, Seelöwen, Robben, Land- und Meeresschildkröten, Flamingos, Delfine und Haie. Es gibt eine große Anzahl von Ziegen und Schweinen, Tiere, die von Menschen auf die Inseln gebracht wurden und den endemischen Arten großen Schaden zugefügt haben. Darwin Finches und Galapagos Hawks werden normalerweise ebenso gesehen wie eine Kolonie von Pelzrobben. In der Sullivan Bay kann ein neuer Pahoehoe-Lavastrom beobachtet werden.
Egas Port
Ein Besuch auf Puerto Egas beginnt mit einer nassen Landung auf dem dunklem Sandstrand von James Bay. Eine  Wanderung entlang der steinigen Küste gibt den Besuchern die Möglichkeit, einige der besten Gezeitenpools von Galapagos zu sehen. Schwämme, Schnecken, Einsiedlerkrebse, Seepocken und Fische, inklusive des vom Aussterben bedrohten Vieräugigen Schleimfisches, sind hier heimisch. Der Weg bietet den Wanderern auch eine Reihe von Küstenvögel, Meerechsen, Sally Light Foot Krabben und Seelöwen.

Es gibt zwei interessante Ausflüge die Besucher normalerweise machen können. Der erste ist einen kurzen Spaziergang von der Anlegestelle entfernt und bringt Besucher zu einer der ersten unternehmerischen Bemühungen der Galapagos Inseln. Über Jahrzehnte hinweg wurde Salz von einem nahegelegenen Krater abgebaut. Das wurde jedoch in den 50ern wieder aufgegeben und eine Reihe von verrosteten alten Maschinen und Teile von Gebäuden blieben zurück. Der Wanderweg folgt dem Pfad, der einst von den Güterzügen genutzt wurde, bis hin zum Kraterkegel.

Der steile Weg ist einfach, aber erscheint vielen oftmals als einer der heißesten Wanderungen der Inseln. Wilde Ziegen knabbern die trockene Vegetation ab, welche den Weg ziert. Die Ziegen fressen jedes Blatt, das sie erreichen können und lassen nur wenig für die einheimischen Tiere übrig. Vogelliebhaber werden begeistert sein, einen Blick auf einen der Darwin Finken zu werfen, oder auch auf den, vom Aussterben bedrohten, Galapagos Falken und den farbprächtigen Zinnoberroten Fliegenfänger.

Ist man dann am Kraterrand angekommen,  wird man mit einem herrlichen Blick belohnt. Schaut man in den Krater hinein, können Sie diesen erloschenen Vulkan von ganz nah betrachten, mit seinem Boden, der unter Meeresspiegelhöhe gesunken ist. Salzwasser sickert in den Krater und lässt so einen kleinen Salzsee entstehen. Durch die Sonne wiederum vedampft das Wasser und lässt Salz über, das viele bereits abzubauen versucht haben - ohne Erfolg.

Wendet man den Blick vom Krater ab, so sieht man die älteren orangefarbenen Lavafelder, die die Vegetation hier begünstigen, beispielsweise den Palo Santo Baum, aber man kann auch einen Blick auf die jüngeren, trostlosen schwarzen Lavafelder werfen.
Bucaneer Cove
Weniger als eine Stunde nördlich von Puerto Egas liegt Buccaneers Cove, einst ein sicherer Hafen für Piraten und Walfänger während des 18. und 19. Jahrhunderts. Sort konnten sie notwendige Schiffsreparaturen vornehmen, an Land gehen und die Salz-, Schildkröten-, Süßwasser-und Feuerholzvorräte auffrischen. Vor einigen Jahren wurden zurückgelassene Keramikgläser in der Bucht gefunden, die mit Marmelade und Wein gefüllt waren.
 
Nur wenige Boote halten heute noch bei Buccaneers Cove an. Viele fahren langsam vorbei und geben Besuchern die Möglichkeit die steilen Klippen aus  Tuffstein und den dunkelrot-violetten Sandstrand, aus der Ferne zu bestaunen. Die Landschaft wirkt noch beeindruckender durch die vielen Seevögel, die über den Klippen fliegen. Zwei der eindrücklichsten Felsformationen sind auch bekannt als "Monk" und "Elephant Rock". Eine große Population von Wildböcken ist hier öfter zu sehen. Der Galapagos Nationalpark Service hat einen Teil der Gegend abgezäunt, um die einheimische Vegetation vor der eingeführten Tierart zu schützen.
Sullivan Bay
Das Lavafeld von Sullivan Bay zeigt eine Vielfalt von interessanten Mustern. Etwa die Formen und Texturen von Bäumen, die einst dort standen und Hornitos (kleine "Öfchen"), die entstanden, wenn Taschen aus Gas oder Wasser sich mit der Lava vermischten und dann explodierten. Die Sullivan Bay Lava ist bekannt als Panoehoe (hawiianisch für "Seil"). Panoehoe Lava ist selten in der Welt zu finden, kommt aber häufig bei den Vulkanen auf Hawaii und den Galapagos Inseln vor.

In den fast 100 Jahren seit des Sullivan Bay Flows, haben es nur wenige Pflanzen geschafft, in dieser rauhen Umgebung wieder Fuß zu fassen. Die tiefliegende Mollugo ist die erste Pflanze, die es geschafft hat, aus einem Lavafeld heraus zu wachsen. Zusammen mit dem Lavakaktus (Brachycereus), der hier ebenso wächst, sind diese Pflanzen der Beweis für die Rückkehr von Leben auf Sullivan Bay. Die Wanderung dauert etwa 1,5 Stunden. Kommt man zurück zur Küste, kann man schwarz-weiße Austernfische nach Krabben jagen sehen und verschiedene Weichtiere in den Gezeitenpools.

Nachdem Sie den Lavafluss erkundet haben, können Sie mit verspielten Seelöwen an zwei kleinen Korallstränden schwimmen und schnorcheln.
Espumilla Beach
Am nördlichen Ende von Puerto Egas (James Bay) liegt Espumilla Beach. Das "nasse Anlegen" erfolgt auf dem großen kaffeefarbenen Strand nördlich der Süßwasserquelle, die einst Piraten und Walfänger anlockte. Galapagos Inselbesucher kommen heutzutage jedoch weniger des Wassers wegen. Heut besucht man die Insel wohl eher der Vögel twegen. Ein kurzer Weg ins Inland führt Besucher durch einen Mangrovenwald, der von Stelzenvögeln bewohnt wird. Auch Meeresschildkröten kommen hierher, um ihre Eier abzulegen. Hinter den Mangroven liegt eine Salzlagune, wo Scharen von pinkfarbenen Flamingos und Bahama Enten beobachtet werden können.

Entlang des Weges werden aufmerksame Besucher eine Vielzahl verschiedener Galapagos Finken oder Purpurtyrannen erspähen können. Einmal zurück am Strand hat man die Gelegenheit zu schwimmen oder zu schnorcheln. 
Meeresschildkröten legen ihre Einer oft am Playa Espumilla ab, seien Sie also vorsichtig!